CI Implantation linkes Ohr 2022 – Teil 3 – Anreise, erster und zweiter Tag in Hannover

Am 15. Februar war es dann soweit, Tag der Anreise zur MHH Hannover.
Morgens um 5 Uhr startete die Reise am Bahnhof Voerde. Von dort ging es dann nach Duisburg und mit dem ICE weiter nach Hannover.
Die Zugfahrten liefen reibungslos ab. Ist ja auch nicht selbstverständlich bei denen 😉
Zwischendurch im ICE wurde sogar mein Impfstatus kontrolliert.
in Hannover angekommen wechselte ich dann auf die U-Bahn um mit der zur MHH zu fahren. Soweit war das alles mir ja schon bekannt.
Dann ging es in die MHH hinein. Zuerst sollte ich mich auf Station 46 melden. Das Wachpersonal lies mich dann auch in die Klinik hinein. Es herrscht nämlich Zugangskontrolle, da keine Besucher wegen Corona erlauft waren.
An der Info dann nochmal vorstellig geworden und die meinten, ich müsste erst zur Anmeldung. Ok, dann eben erst das. Nummer gezogen und…… Warten. ich hatte Nummer 81 und aktuell aufgerufen war 35. Na toll.
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CI Implantation linkes Ohr 2022 – Teil 2 – Nucleus 6 vs Nucleus 7

Wie im ersten Teil der 2022er Serie zur CI Implantation geschrieben, konnte ich ja vom Cochlear Nucleus 6 auf das aktuelle Nucleus 7 upgraden.
Grund dafür war der wirtschaftliche Totalschaden meines Soundprozessor aus dem Jahr 2013.

Dieses Upgrade hatte ich eh angestrebt, bzw in Erwägung gezogen.
Ich dachte das man, wie bei Hörgeräten auch, alle 7-8 Jahre einen neuen Soundprozessor bekommen könnte.
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CI Implantation linkes Ohr 2022 – Teil 1

So, ich habe ein paar Tage die Eindrücke zur Implantation eines CI in meinem linken Ohr sacken lassen.

Vorgeschichte:
Im November 2021 fiel mein rechtes CI aus. 8 Jahre hatte der Soundprozessor gehalten, es war ein Cochlear Nucleus 6.
Implantiert am rechten Ohr wurde ich im Oktober 2013.
In der Kategorie Cochlea Implantat hier auf dem Blog ist alles nachzulesen was mit dem CI zu tun hat.
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Die Cochlea Implantat Story geht weiter

Ich darf wieder nach Hannover 🙂
Am 15. Februar habe ich den Termin in der MHH und bekomme mein zweites CI, diesmal linkes Ohr.
Das einzige was ich jetzt nicht bekommen darf, ist Corona. denn dann ist natürlich der Termin hinfällig.

Also, drückt die Daumen, dass mich das Virus solange noch verschont

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Die vibrierende Bombe

Schwerhörig zu sein hat Nachteile. Tolle Erkenntnis was? 😉

Nee, im Ernst. Was besonders nervt ist das wachwerden am Morgen. Also wenn man wach werden muss, sprich der Wecker klingelt.
Mit Klingeln kommt man nämlich nicht weit, und schon gar nicht aus dem Bett, wenn man so gut wie gar nichts mehr hören kann.
Nachdem das normale Wecker klingeln nicht mehr zu hören war für mich, aber meine Frau jeden morgen (wenn sie nicht selbst auch arbeiten musste) genervt war weil sie wach wurde, ich aber nicht, und mich dann wecken musste, versuchte ich es eine ganze Zeit lang mit Handy im Bett, welches auf Vibration geschaltet war.
War mur semi Optimal. Denn wenn man mit dem Kopf auf dem Kopfkissen liegt, spürt man das Vibrieren nicht so gut. Oder das Handy flog in der Nacht aus dem Bett. Wenn es am Ladekabel hing, konnte es wenigstens nicht mehr aus dem Bett fallen.
Mit dem neuen OS auf dem handy war es zudem zu einfach das Ding morgens zur Ruhe zu bringen. Einmal antippen und gut war. Und weiter hat man geschlafen.
Und so ganz gesund soll das ja auch nicht sein, neben einem Handy zu schlafen.

In Hannover dann habe ich fast 2 Mal verschlafen, weil ich das Vibrieren gar nicht bemerkt habe.

Also musste was anderes her.
Im Netz gesucht, mehrere Modelle verglichen und dann bei Amazon den Geemarc Sonic Bomb Wecker mit Vibration (113 dB) ((Partnerlink von Amazon))
bestellt.
Laut Beschreibung:

  • Lautstärke von 0 bis 113db stufenlos einstellbar
  • Höhe/Tiefe des Alarmtons stufenlos regulierbar
  • 2-stufiger Dimmer der LED-Anzeige
  • Alarmarten: nur Alarmton, nur Vibration, Alarmton und Vibration

Ausgepackt, angeschlossen und der Wecker erklärt sich fast von allein.
Ganz einfach die jeweiligen Einstellungen, weil es keine umständlichen Menüs gibt. Für alles gibt es eigene Schalter.
Alles gut Beschriftet (allerdings auf Englisch, nur so als Hinweis für ältere und nicht des Englischen mächtigen Interessenten). Die Anleitung ist aber auch auf Deutsch beiliegend.

Das Vibrationskissen ist eigentlich eine ovale Kunststoffbox. Das Kabel davon ist lang genug um vom Nachttisch ohne Probleme zum Bett zu kommen.
Am besten legt dann das Vibrationskissen unter das Bettlaken. Denn die Vibration ist so stark, das ansonsten das Ding aus dem Bett wandert und auf den Boden scheppert.

Den Ton beim Wecken habe ich ausgeschaltet. Wenn ich den so laut einstellen würde das ich ihn hören könnte, wären alle Nachbarn wach.

Oben auf dem Wecker befindet sich die Snooze-Taste. Also die man betätigt und der Wecker gibt eine gewisse Zeit Ruhe. Diese ist bei dem Sonic Bomb wählbar zwischen 1 und 90 Minuten. Danach geht die Vibration und/oder der Weckton wieder los.

Zur Sicherheit kann man in den Wecker eine 9V Blockbatterie einlegen. Falls dann ein Stromausfall sein sollte, läuft die Zeit weiter und die eingestellte Weckzeit geht auch nicht verloren. Dabei ist das Display aber ausgeschaltet, man sieht die Uhrzeit nicht.
Sobald der Strom wieder da ist, hat man auch die aktuelle Uhrzeit wieder auf dem Wecker.

Wobei Display:
Manchmal kann man in den Rezessionen lesen das Display wäre zu groß und viel zu hell.
Das halte ich für Blödsinn. Klar sind die Zahlen etwas größer als es zumeist jüngere Menschen gewohnt sind von ihren Weckern. Aber man muss ja auch bedenken das dieses Gerät oft von älteren, schwerhörigen Mitmenschen gebraucht wird. Die haben es nicht mehr so mit dem gut sehen, daher ist das voll in Ordnung das die Zahlen größer sind.
Zu hell ist das Display keineswegs. Wer deswegen angeblich nicht schlafen kann, hat wohl ein anderes Problem 😉

Da heute die Frage bei Facebook aufkam:
Die Batterie dient nur dazu, dass die Uhr weiter läuft. Sollte der Stromausfall genau zu der Zeit sein zu der geweckt werden sollte, funktioniert dieses nicht. Der Weckalarm bleibt aus.
Sobald aber der Strom da ist und die eigentliche Weckzeit überschritten, löst der Wecker sofort den Weckalarm aus.

Fazit nach 2 Monaten mit dem Wecker:
Ich schlaf viel besser 🙂
Ich habe nicht mehr die Angst am nächsten Morgen nicht pünktlich wach zu werden, da er jeden Morgen mich ohne Probleme aus dem Bett bekommt.
Keine technischen Probleme, alles Bestens. Genau das was ich von dem Wecker erwartet habe.
Gut investierte 35,- € waren das

Dies ist ein Artikel aus der Reihe rund ums Cochlea Implantat.
Weitere Artikel dazu findet man hier: Cochlea Implantat

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Die Woche der Erstanpassung Teil 2 (Cyborg Part 5)

Mittwoch Morgens ging es dann wieder zur Anpassung.
Natürlich erzählte ich dann auch von dem Erfolg des Hörbuch hören und auch vom missglückten Telefonat.
Zitat von mir: „hätte meine Frau damals eine solche Stimme gehabt wie gestern beim telefonieren, hätte ich sie nicht geheiratet“
Das mit dem Hörbuch erstaunte ihn dann auch ein wenig und das mit dem Telefon fand er ziemlich lustig.
Im Anschluss bastelten wir dann wieder an den Frequenzen/Elektroden herum.
So wirklich gut war das aber nickt was dabei heraus kam. Ich hatte immer irgend so ein Störgeräusch bei allen Tönen. Dieses überlagerte den eigentlichen Ton den ich hören sollte.
Ok, gibt sich vielleicht.
Im Anschluss dann wieder Hörtraining mit Frau *******. Diese war dann auch schon vom nicht heiraten wollen wegen Stimme Spruch informiert. Kurzer Smalltalk deswegen und dann die Hörübungen.
Da mir Frau ******* nicht so wirklich glauben wollte das ich beim Hörbuch fast alles verstanden habe, machten sie sogleich einen Test.
Sie hat mir eine Geschichte vorgelesen und ich musste die Sätze wiederholen. Dabei hörte ich nur mit dem CI, war von ihr abgewendet und zusätzlich hatte sie ihr Gesicht verdeckt, damit ich nicht vom Mund ablesen konnte. Bis auf ganz wenige Worte konnte ich die Sätze komplett wiederholen. Nahezu perfekt wie sie meinte. Da war nicht mehr viel mit hören üben, denn die anderen Übungen waren leicht.

Ab ging es zum Mittag essen in die Mensa. Robin habe ich verpasst und erst nach dem Essen draußen vor der Mensa getroffen. Wir sollten anschließend zusammen zum Gruppenhörtraining gehen. Da mir aber Herr Kantert, der Ingenieur über den Weg gelaufen ist, beschlossen wir noch schnell eine Anpassung der CI vorzunehmen, da mich die Störgeräusche dann doch sehr irritierten. Es war wie ein Hupen was die ganze Zeit vorhanden war.
Den Ton haben wir nicht ganz eliminieren können, war aber bedeutend besser geworden.
An der Stelle auch ein Dank an Herrn ******** der so unkompliziert noch schnell eine Anpassung vorgenommen hat. Da fühlt man sich doch gut versorgt und erst genommen bei Hörzentrum.

Dann Gruppenhörtraining.
Alle Erstanpassungspatienten war da. Jeder hat einen Empfänger bekommen mit einer Induktionsschleife. Diese legt man sich um den Hals und mit der Telefonspule im Soundprozessor wird diese induktiv gekoppelt.
Die Therapeutin, in dem Fall Frau ***********, trägt ein Mikro samt Sender. So soll sichergestellt werden, das alle gut verstehen können, egal wie weit man von ihr entfernt sitzt.
Sollte. Denn so wirklich gut funktionierte das nicht. Egal was ich am Soundprozessor einstellte, ohne Induktionsschleife habe ich sie besser verstanden. Also habe ich diese abgelegt. Robin übrigens ebenfalls.
Man macht dann verschiedene Übungen.
Bei einer zum Beispiel bekommt man ein Blatt Papier auf dem ein Gegenstand genannt ist. Diesen muss man erklären, ohne ihn zu nennen. Die anderen müssen dann den Gegenstand erraten. Ist so wie Montagsmaler ((Montagsmaler war eine Sendung im Fernsehen zwischen 1974 und 1996. Wikipedia))  ohne malen. Mitunter geht es dabei sehr lustig zu. Z.B. sollte jemand Kastanie erklären, kannte diese aber gar nicht. Also das Wort nicht. Schließlich konnte er zuvor 20 Jahre lang nicht hören. Woher soll er dann wissen was eine Kastanie ist? Als ich ihm ein Bild zeigte, kannte er den Baum und die Frucht schon, wußte nur nicht wie diese heißt.

Danach war wieder Feierabend und wie die Abende zuvor stand wieder der Spaziergang mit Robin an. wie jeden Abend berichtete ich Zuhause auch von dem was über Tag passiert ist.
IMG_1302Ach so, meine Akkus samt Ladegerät waren dann auch da und ich habe sie in der Cochear Lounge ((so sieht es da aus, sehr Nobel http://www.av-messe.de/en/projects/cochlear-servicelounge.html )) abgeholt.
Die Lounge, da möchte ich auch noch was zu schreiben. Die Herren dort sind wirklich um einen bemüht. Egal welche Frage man hat, sie geben sich größte Mühe sie zu beantworten und einem zu helfen wo es geht.

Donnerstag, diesmal schon um 8:30 Uhr Hörtraining. Diesmal Übungen am Lautsprecher mit Störschall ((Störschall ist ein Hintergrundrauschen, welches das eigentlich zu hörende verzerrt))
Naja, funktioniert nicht ganz so gut wie das Verstehen bei Ruhe, passt aber schon. Beim Hören im Störschall ist noch so kurzer Zeit mit dem CI kein Wunder zu erwarten.
Nach dem Hörtraining dann wieder Anpassung. Allzu viel wurde an dem Tag nicht verstellt, aber die Elektroden noch einmal komplett durchgemessen. Dabei wird festgestellt ab wann eine Elektrode „anspricht“ und wo das maximale Level liegt. Dadurch ergibt sich eine Kurve wie man sie vom Equalizer kennt.
Wenn man diese Kurve dann mit dem vergleicht wie die einzelnen Elektroden eingestellt sind, kann man etwaige Ungereimtheiten erkennen. Wer genau wissen will was da gemessen wird, kann zum Beispiel hier lesen (Google Übersetzte Webseite ECAP Sprachprozessor Programmierung)

Nachmittags stand dann der gemeinsame Museumsbesuch der Erstanpasser an. also diejenigen die daran teilnehmen wollen, ist nämlich keine Pflicht.
Der Besuch fand im Kestner Museum statt. Auch dort bekamen wir wieder Empfänger mit Induktionsschleifen ausgehändigt. Diesmal funktionierten sie wirklich gut. Ist schon klasse, diejenige die die Führung im Museum macht, quatscht einem direkt in den Kopf. Immer gleich laut, egal wie weit entfernt man von ihr steht. Das Thema war übrigens Design. Stühle, Sofas, Plattenspieler und so weiter. Ich hätte lieber die Mumien gesehen 😉 Ein Besuch lohnt sich aber auf alle Fälle dort. Nur so als Tipp, falls ihr mal in Hannover seit.

Am letzten Abend haben wir uns noch ein wenig in der Bar des Hotel zusammen gesetzt und gequatscht.

Freitag, letzter Tag.
Abschlusstest bei Frau Adams. Hierbei werden verschiedene sprachperzeptive Tests durchgeführt.
Hier die Ergebnisse:
Foto
Der Zahlentest und Satztest wurden mit CI und Hörgerät links nicht durchgeführt, weil viel besser als 95% bzw 96,2% eh nicht geht.
beim Satztest im Störgeräusch kann man sehr schön sehen wie stark das Verstehen gegenüber in Ruhe abfällt. Das liegt mit über 35% aber trotzdem im sehr guten Bereich für 5 Tage CI Hören.
Mit dem Ergebnis kann man mehr als Zufrieden sein.

Anschließend ging es dann noch mal zum Ingenieur und die Fernbedienung des CI hat ein paar Programme aufgespielt bekommen.
Dann noch Abschlussgespräch mit einem der Ärzte und ab ging es nach Hause 🙂

Fazit:
Es war eine tolle Woche mit netten CI-Patienten.
Im Hörzentrum habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt. wann immer man etwas hatte, jemanden braucht, es war immer einer da.
Das Hotel war auch sehr gut.
Im Februar muss ich ja wieder hin, diesmal nur einen Tag. Zur zweiten Anpassung.

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Die Woche der Erstanpassung Teil 1 (Cyborg Part 4)

Nach wochenlangem Warten konnte ich am 18. November 2013 dann wieder nach Hannover um die Erstanpassung des CI vornehmen zu lassen.
Erstanpassung bedeutet auch, das man dort den Sprachprozessor ausgehändigt bekommt.
Montagmorgen um 3:30 Uhr stand wieder das Taxi vor der Türe und es ging mit der Bahn nach Hannover.
Klappte alles ohne Probleme.
In Hannover angekommen, musste ich mich als erstes im Hotel einchecken. Da ich die integrative Versorgung der Techniker Krankenkasse habe, stand mir frei zu wählen ob ich im Krankenhaus (also der MHH) oder im Hotel die Woche verbringen möchte.
Natürlich wählte ich das Hotel (ist auch die die Krankenkasse günstiger).
Robin, mit dem ich schon in der MHH das Zimmer bei der OP teilte, war dort auch unter gebracht. Zudem noch weitere CI-Träger, die auch zur Erstanpassung da waren.
Um 10 Uhr war dann der erste Termin im Hörzentrum Hannover.
Ich bekam dort meinen Sprachprozessor samt Zubehör ausgehändigt. Irritiert war ich, da ich angeblich Batterieabo gewählt hätte.
Das CI mit Batterien zu betreiben stand eigentlich nie zur Diskussion, da das Batteriefach nicht Wasserdicht ist.
Gut, das „Problem“ lasse sich beheben, bis Ende der Woche sollte ich Akkus und Ladegerät haben.

IMG_1290Der für mich zuständige Ingenieur war Herr ********.
Kurze Erklärung des CI und dann wurde der Soundprozessor zum ersten Mal angeschaltet. Schön ist was anderes 😉
Es wurde dann eine Zeit lang die verschiedenen Elektroden eingestellt. Gar nicht so einfach, denn ich musste natürlich immer erklären was und wie ich gerade höre. Und erklärt mal, was für komische Geräusche im Kopf vor sich gehen. Ebenso die Nebengeräusche bei  Hören. Da lagert mal ein pfeifen, mal ein tuten, mal ein rauschen über dem Gehörten.
Immerhin konnte ich schon sehr viel von dem verstehen was der Ingenieur sagte. Das war dann doch schon sehr erstaunlich.
Dann packte ich mal alles zusammen und hatte erst einmal Pause bis zur Informationsrunde am Nachmittag.

Im Hotel habe ich dann natürlich die Tasche mit dem ganzen Zubehör ausgepackt und nachgeschaut was denn da so alles drin ist.
Vorher ging es aber in die Mensa der MHH zum Essen. Ebenfalls ein Vorteil gegenüber dem Aufenthalt im Krankenhaus. Ich konnte in der Mensa essen. Dort gab es jeden Tag mehrere Gerichte zur Auswahl. Mit Vor- und Nachspeise und natürlich Getränken. Dort musste ich auch das Launch-Paket für das Abendessen mitnehmen.
Ach so, vor der Mensa, ich sitz da so und lese was auf dem Handy, so ein Klacken. Kein Plan was das sein sollte. Mich umgeschaut und in ca 20 m (!!) Entfernung eine Frau mit Stöckelschuhen auf gepflastertem Weg. Hatte ich ja schon seit Jahren nicht hören können, vor allem nicht auf die Entfernung

Am Nachmittag gab es dann noch die Informationsrunde. Dort bekamen alle Teilnehmer der Erstanpassungswoche die nötigen Informationen für die Woche. Das Hörgerät hatte ich schon nicht mehr im linken Ohr. Nach Möglichkeit sollte ich dieses in der Woche nicht tragen, um mich an das Hören mit dem CI zu gewöhnen. Und ich habe fast alles verstanden was der Therapeut sagte. Wie ich bei den anderen sehen konnte, war das bei den meisten nicht der Fall.
Dann war auch schon Feierabend für den ersten Tag.
Mit vielen neuen (Hör-)Eindrücken ging es zurück ins Hotel.

IMG_1293Mit Robin bin ich dann Abends noch eine Runde spazieren gegangen. Dies behielten wir die ganze Woche bei. Das abendliche Spazieren gehen war wirklich hilfreich. Dort konnten wir uns austauschen über die gewonnenen Erkenntnisse. Und natürlich auch hören üben. Mit Nebengeräuschen (Störgeräusche) wie Straßenverkehr. Außerdem war es ja Dunkel. Das bedeutet, wir konnte nicht gegenseitig beim zuhören von den Lippen ablesen. Dies macht man nämlich unbewusst sehr häufig. Weswegen man natürlich meint, sehr viel zu verstehen, dabei liest man sehr viel einfach ab. Beim nebeneinander her gehen im Dunkeln ist dies aber nicht möglich.

Am Dienstagmorgen musste ich schon um 8 Uhr zur Gleichgewichtsprüfung (Vestibularisprüfung).
Alles in Ordnung wie es schien. Mir wurde schwindelig 😉

Dann wieder Anpassung beim Ingenieur. Dabei erklärt man als erstes wie gut man mit der Einstellung klar kommt und welche Höreindrücke man hat. So wie bei mir z.B. sich Verkehrsgeräusche anhören wie plätscherndes Wasser. Oder Windgeräusche, die sich wie ein Hupen anhören.
Anhand dessen was man berichtet weiß der Ingenieur welche Frequenzen/Elektroden angepasst werden müssen. Je genauer man beschreiben kann was man hört und welche „falschen“ Töne dabei sind, umso besser kann natürlich die Einstellung vorgenommen werden. Und glaubt mir, so manches Mal sitzt du da und denkst „wie erkläre ich jetzt was ich gerade höre“
Wie dem auch sei. es wird eingestellt, gehört, eingestellt, gehört, eingestellt, gehört bis es irgendwie passt, aber ganz anders ist wie vorher. Manchmal fragt man sich ob die Einstellung vom Vortag nicht vielleicht doch besser war.
Nach der Anpassung dann direkt zum ersten Hörtraining mit der Therapeutin. Bei mir war dies Frau ********.
Frau ******* kannte ich ja schon vom Termin vor der OP, als ich zur Voruntersuchung im Hörzentrum war.
als erstes ein Gespräch darüber, wie die OP verlaufen ist, wie man sich fühlt, wie das jetzt so ist mit dem CI usw. Netter Smalltalk halt.
Dann sollte ich das Hörgerät rausnehmen. Mein Hinweis darauf, dass ich das HG schon nicht mehr tragen würde, brachte mir ungläubige Blicke ein 😉
Es folgten dann ein paar der üblichen Hörübungen: Man muss wiederholen was gesagt wurde. Zahlen, Wörter, kurze Sätze.
Erstaunlich gut sei dies bereits nach einem Tag mit dem CI war die Einschätzung von Frau ********.
Dann durfte ich gehen. Feierabend für heute.

Im Hotel wollte ich dann natürlich mal wissen, ob ich Hörbücher verstehen kann. Zu dem Zweck hatte ich mir ein Hörbuch aus das Handy geladen und das Buch als eBook ebenfalls dabei. so hätte ich mitlesen können, um zu vergleichen ob ich richtig verstehe, bzw das zu lesen, was ich vielleicht nicht verstanden habe.
Kabel (genau heißt das Ding „personal audio cable“) ans Handy und an den Soundprozessor angeschlossen, Hörbuch gestartet und …
… “ was das denn? Wieso läuft das Hörbuch so schnell?“ Einstellung im Player kontrolliert (man kann ja die Geschwindigkeit bei Hörbüchern einstellen) und festgestellt, alles normal.
Klar, ich hatte vergessen das sich alle stimmen höher anhören als sie wirklich sind. So ein wenig wie Micky Maus auf Speed. Oder als wenn man eine LP statt auf 33 u/min auf 45 u/min laufen lässt (die Älteren unter euch kennen ja noch Plattenspieler).
Dies also im Hinterkopf und das Hörbuch wieder eingeschaltet. Die störenden Begleitgeräusche so gut es geht verdrängt und fast alles verstanden. Ich brauchte kein Buch zum mitlesen. Funktionierte auch so.
Großes kino. 🙂
Davon ermutigt mal meine Frau angerufen. Mit Kabel am CI.
Ja aber geht gar nicht. Die Stimme war so scheiße ((1. jetzt ist meine Frau sauer. die Erklärung zur Stimme: alles hört sich ziemlich hochtönig an. Daher auch der Hinweis auf Micky Maus auf Speed.)) (sorry), da versteh ich nix. also wieder normal telefoniert. mit dem linken Ohr, ohne HG dafür volle Lautstärke vom Handy.
Besser 😉

Weitere Blogartikel zum CI:
Teil 1 : http://dirkosada.de/2013/10/10/cyborg-part-1-tag-1-und-2-in-hannover/
Teil 2 : http://dirkosada.de/2013/11/14/cyborg-part-2-operation-und-die-tage-danach/
Teil 3 : http://dirkosada.de/2013/12/03/zwischen-op-und-anpassung-cyborg-part-3/

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Zwischen OP und Anpassung: Cyborg Part 3

Eigentlich war die Zeit zwischen OP und der Erstanpassung für mich ziemlich unspektakulär.
Man liest immer wieder von Schwindel, starken Kopfschmerzen, Druckgefühl ect nach der Implantierung des Cochlea Implantat.
Von allem wurde ich verschont. Gut, Kopfschmerzen hatte ich auch, aber die waren bei weitem nicht so schlimm wie so mancher berichtet. Nervig halt, aber auszuhalten.
Der angedrohte Schwindel trat auch nicht auf.

CI Narbe 9 Tage nach der Operation

CI Narbe 9 Tage nach der Operation

Die ersten Nächte hatte ich natürlich ein Problem mit der schlafen auf der rechten (operierten) Seite. Ging ja mal gar nicht. Also einschlafen. Im Schlaf selbst habe ich nichts davon bemerkt wenn ich mich doch mal auf die Seite gedreht habe.
Was am schlimmsten war, dass ich ständig abgeschlagen und müde war. Das ging ca 2 Wochen lang so. Und danach an den Tagen wo ich mal etwas mehr gemacht habe.
Arbeiten gehen war ja nicht, da ich nicht schwer heben durfte. Das war auch sehr frustrierend. Gefühlt hatte ich ja nichts (bis auf die Kopfschmerzen und das ich müde war) und konnte nichts machen. Arbeiten verboten, Sport sowieso, irgendwie zum Nichtstun verdonnert.
Fäden ziehen 10 Tage nach der OP war auch harmlos. Lag wohl auch daran, das sich das rechte Ohr noch immer komisch anfühlte. So richtig Leben war da noch nicht drin.
Die Wunde heilte auch bestens, nichts juckte. Perfekt.
5 Wochen lang, bis zur Erstanpassung hatte ich Pause. Sehr langweilig. Aber Zeit genug zum Bücher lesen.

So ab und an versuchte ich mal zu ertasten wo das Implantat sitzt. Aber da alles leicht geschwollen war, fühlte ich nichts. Hätte ich schon gerne mal gewusst wo dann später die Sendespule sitzt. Wenn man mal Bilder im Net schaut, gibt es ja keine festgelegte Stelle dafür. Kommt auf die anatomische Begebenheiten des Einzelnen an.

Irgendwann waren dann auch die 5 Wochen dann mal herum und es stand die Woche der Erstanpassung an.
Nervös? Nöö, nicht wirklich. Neugierig was mich erwatet und wie gut das hören mit dem Cochlea Implantat und dem Cochear Nucleus 6 sein würde aber schon.
Alles was mehr wie vorher ist, ist besser. Daher konnte es ja nur gut werden.

weitere Artikel mit dem Thema:
Teil 1 : http://dirkosada.de/2013/10/10/cyborg-part-1-tag-1-und-2-in-hannover/
Teil 2 : http://dirkosada.de/2013/11/14/cyborg-part-2-operation-und-die-tage-danach/
Teil 4:  http://dirkosada.de/2014/01/12/die-woche-der-erstanpassung-teil-1-cyborg-part-4/

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Cyborg Part 2: Operation und die Tage danach

11. Oktober, morgens um 6 Uhr:
Ich bin wach. Heute steht die OP an. Die sollte um 11 Uhr am Vormittag stattfinden. Daher war es unpraktisch so früh wach zu sein. Essen und trinken darf man ja nichts mehr bis zur OP. Also die Zeit mit Internet und Lesen vertrödelt.
So gegen 10:30 Uhr brachte mir die Schwester dann die übliche Tablette und ich sollte mich fertig machen. also dieses komische Hemdchen anziehen, mit dem man auch gleich unter die Erde verfrachtet werden kann, falls was schief läuft 😉
Dann wurde ich abgeholt. Zwei Etagen tiefer in den OP Bereich geschoben und dort musste ich warten. Es wurden Patienten aus anderen OP-Räumen geschoben, andere Patienten reingeschoben und ich lag da so teilnahmslos herum und beobachtete etwas desinteressiert die Geschehnisse.
Dann durfte ich rein in die OP. Ich fand den Raum irgendwie klein, so gar nicht wie man die Operationssäle sonst so kennt.
Die Anästhesistin, welche mir am Tag zuvor schon die Prozedur erkläre kam rein. Etwas Smalltalk, wie es mir geht und so weiter. Wir hätten gern noch ein wenig plaudern können aber irgendwann hatte sie wohl genug und ich bekam die Maske auf. Vielleicht sollte ich auch einfach nur die Klappe halten 😉
Ich blickte ihr noch einmal in die Augen und wollte ihr damit mitteilen das sie jetzt mal keinen Blödsinn machen sollte. wird sie wohl kaum interessieren.

Wieder wach.
Wie Spät? keine Ahnung. Irgendwann am frühen Abend.
Etwas desorientiert war ich. Schmerzen? nöö.
Aber ich war wieder auf der Station auf dem Zimmer.  Komisch, die anderen wurden schon immer wach nach oben gebracht. Ich hab mir wohl eine etwas längere Auszeit genommen.
Wie dem auch sei. Ich hatte einen Verband am Kopf, also schien schien OP wenigsten gelaufen zu sein. Ich kann mich zwar nicht dran erinnern, aber ich muss wohl ein Bild gemacht haben und die an meine Frau geschickt haben. Wenigsten hatte ich den richtigen Empfänger angegeben 😉
Danach wieder lange schlafen.

Am nächsten Morgen kam dann der Arzt und klärte mich über den Verlauf der OP auf. Alles bestens verlaufen und er war sehr angetan von meiner Otosklerose (wikipedia). Wäre ein Lehrbuchbeispiel dieser Krankheit und war für ihn sehr interessant mich zu operieren. Sowas sieht man nicht alle Tage meinte er.
Schön, ich freute mich das ich dem Arzt diese Freude machen konnte. Vielleicht habe ich auch deswegen etwas länger in Narkose verbracht, so konnte er sich mein Innenohr ganz in Ruhe anschauen. Gibt es auch Fotos? 😉

Die folgenden Tage waren langweilig. Ich fühlte mich immer irgendwie schlapp, hab öfters mal geschlafen, ging auch diverse Male mal nach draußen um frische Luft zu schnappen. Schmerzen hatte ich soweit keine, außer erträglichen dumpfen Kopfschmerz.
Sonntags waren Luca, Kirsten und Jannina da und brachten Abwechslung. Wir gingen eine Runde spazieren und Luca war ganz aufgeregt. So lange Zug fahren und dann noch „Nover“ (Hannover bekommt er nicht hin auszusprechen)

Da soweit alles gut verlaufen war, ich keinen Schwindel hatte, stand dann relativ zeitig auch die Entlassung an. Ich sollte vorher noch zum Probeton hören ins Deutsche Hörzentrum.
einen Ton hören auf dem rechten Ohr? War schon lange her das ich dort etwas bewusst gehört habe. Klang aufregend.
Naja, wirklich aufregend war es dann doch nicht. Man bekommt einen Ton ins Ohr und das war es. Total unspektakulär.

Dann dufte ich nach Hause und es standen 5 Stunden Zugfahrt an.

Teil 1 über das Projekt CI kann man hier lesen: http://dirkosada.de/2013/10/10/cyborg-part-1-tag-1-und-2-in-hannover/
Teil 3: http://dirkosada.de/2013/12/03/zwischen-op-und-anpassung-cyborg-part-3/
Teil 4:  
http://dirkosada.de/2014/01/12/die-woche-der-erstanpassung-teil-1-cyborg-part-4/

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Cyborg Part 1: Tag 1 und 2 in Hannover

So, da bin ich nun in Hannover an der Medizinischen Hochschule (MHH).

Tag 1
Trotz Anreise mit der Bahn war es stressfrei. Ja, ja, die Bahn kann auch pünktlich. Problematisch war es dann nur die richtige Stadtbahn zur MHH zu finden. Aber auch das war dann geschafft.

Kurz nach 9 Uhr traf ich dann in der MHH ein. Anmeldeprozedur hinter mich gebracht und rauf auf die Station. Dort wurde ich auch schon erwartet. Ich hatte kaum die Jacke ausgezogen, da gab es auch schon die Eingangsuntersuchung. Bisschen reden, etwas Blut da lassen, kurz in die Ohren reinschauen lassen und fertig.
Dann warten.
Dann kam man auf die Idee, ich könnte ja mal ins Hörzentrum gehen und mir die CI der verschiedenen Herstellen anschauen. Gut, hab ich ja schon mal, aber mach ich eben noch einmal. Hatte ja eh nichts besseres zu tun.
Zwei der drei Hersteller glänzten durch Abwesenheit. Also bei Cochear etwas länger aufgehalten und den mit Fragen zur Konnektivität genervt 😉
Eigentlich wollte ich ja noch bei Advanced Bionics vorbei schauen. Aber wie gesagt, da war niemand.

Zurück in der MHH gab es Mittagessen. Aber noch kein Bett, das dauerte noch. Dabei war ich hundemüde, war ja schließlich seit 2 Uhr wach.

Irgendwann habe ich dann doch noch ein Bett bekommen 🙂
Sachen auspacken und dabei bemerkt das der Koffer nicht reinpasst in den Schrank. Also alles im Koffer gelassen. Vielleicht will ich ja schnell wieder weg 😉

Dann müsste ich zur Aufklärung wegen des MRT. Mittlerweile bekommt man offenbar zu allem was gemacht wird vorher eine Unterweisung und muss dann unterschreiben das man aufgeklärt wurde. Hab jedenfalls noch nie in so kurzer Zeit so viel unterschreiben müssen wie in den paar Stunden in der Klinik.
Ach so, Termin zur MRT am nächsten Tag um 7 Uhr!?!

Und schon gab es Abendessen. Kurz danach bin ich dann eingeschlafen. Komplett mit Klamotten.
Dadurch dann auch den Anruf von Luca und Kirsten verpasst 🙁
Irgendwann um 11 Uhr rum war ich dann kurz wach. Um dann weiter zu schlafen.

Tag 2
5:50 Uhr: „Herr Osada, wach werden, um 7 haben sie den Termin zur MRT“
Und ich dachte so:
„Ja Hallo? Um 7 Uhr ja, der Weg dahin dauert 2 Minuten, was soll ich da jetzt schon aufstehen?“
Egal.
Um kurz vor 7 war ich dann bei MRT, um zu hören das es noch was dauert, da ein Notfall vorgezogen wird. Klar, kein Problem.
So eine MRT ist ja interessant. Es rappelt, vibriert, klopft und ist irgendwie laut. Wahrscheinlich nur deswegen, damit man nicht einschläft. Merken tut man ja nix.
Also auch das hinter mich gebracht. Im Anschluss gab es dann verspätetes Frühstück.
Und dann durfte ich wieder zum Hörzentrum. Diesmal Gespräch mit dem Ingenieur. Also der, mit dem man bespricht welches Implantat man möchte und der dann auch später die Einstellungen und Anpassungen vornimmt.
Ich habe mich dann für ein Implantat von Cochlaer entschieden. Ich schwankte zwar immer noch zwischen Advanced Bionics und Cochlear, war dann zum Schluss eine Bauchentscheidung.

Zurück in der Klinik folgte dann das, was schon angedroht wurde und ich ein wenig Bammel vor hatte: Hörtest mit einer Nadel DURCH das Trommelfell (Promontoriumstest)
Vorher dann noch Gleichgewichtstest, Schwindeltest und so.
Für den Test mit der Nadel kommt man in so einen Würfel, 3x3x2 Meter, schallisoliert. Richtig cool das Ding. Ich glaub da drin kann man machen was man will, da dringt nichts nach Außen. Blöderweise hat der aber dadurch auch eine extrem schlechte Akustik, so das man die behandelnden Personen fast nicht versteht. Also ich jedenfalls nicht.
Man bekommt dann diverse Elektroden am Kopf befestigt und liegt da gemütlich rum.
Für den Test wird das Trommelfell betäubt. Dann sticht der Arzt mit einer langen, dünnen Nadel durch das Trommelfell hindurch. Tut nicht weh, ist aber sehr unangenehm. Also wirklich, echt unangenehm, glaubt es mir.
Die Nadel ist am Strom angeschlossen und soll über diesen dann wohl den Hörnerv stimulieren.
Und los ging es:
„hören oder merken sie was?“
„Nein“
„Und jetzt?“
„Nein, noch nichts“
„Jetzt aber?“
„Ähm, nein, nichts, gar nichts“
„Sie müssten aber was hören oder fühlen“
„Also wen sie mir sagen was ich hören oder fühlen sollte, wäre es vielleicht einfacher, weil ich ja eh immer ein Piepen auf den Ohr habe“
„Sie müssten einen pulsierenden Ton hören oder fühlen“
„Pulsierend? Nöö, da ist nichts“
Ich wurde im Laufe des Gespräch sehr nervös und mir wurde schon ziemlich warm. Das ich nichts fühlen/hören sollte, könnte ja eigentlich nicht sein, denn etwas Restgehör hab ich ja auf dem rechten Ohr.
Auch der Arzt war sichtlich verwirrt.
Also Nadel raus und mit einer neuen Nadel nochmal probiert.
Na also, geht doch 🙂
Da war diese blöde Nadel kaputt!! Also ich kann mir ja nicht vorstellen das so ein Ding öfters kaputt ist, das es dann ausgerechnet bei mir ist, großes Kino
Der Arzt bestätigte dann auch, das es noch nie vorgekommen ist das die Nadel nicht funktioniert.

Danach wieder rauf auf die Station. Verspätetes Mittagessen zu mir genommen.
Später folgte dann noch ein Gespräch mit dem Operateur. Und da musste ich schon wieder entscheiden was ich will.
Eigentlich dachte ich mit der Auswahl des Hersteller wäre meine Entscheidungsbefugnis dann erledigt. pustekuchen.
Jetzt durfte ich entscheiden zwischen dickerer Elektrode und dünnere.
Die dünnere würde das Restgehör erhalten, die dickere wohl zu besserem Gesamthörvermögen führen, aber das Restgehör zerstören.
Was jetzt mein Restgehör am rechten Ohr angeht beschreibe ich es mal so:
Stellt euch vor ihr geht in eine Disco und hört nur Bass. Sonst nichts, nur Bass.
Also entschied ich dann den bass herunter zu drehen und statt dessen die anderen Töne wieder besser haben zu wollen.
Sprich, ich nehme die dickere Elektrode.

Vorhin habe ich dann noch die Uhrzeit für die OP morgen bekommen.

Teil 2, die OP und die Tage danach hier: http://dirkosada.de/2013/11/14/cyborg-part-2-operation-und-die-tage-danach/
Teil 3: http://dirkosada.de/2013/12/03/zwischen-op-und-anpassung-cyborg-part-3/
Teil 4:  http://dirkosada.de/2014/01/12/die-woche-der-erstanpassung-teil-1-cyborg-part-4/

nicht_essen

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