CI Implantation linkes Ohr 2022 – Teil 3 – Anreise, erster und zweiter Tag in Hannover

Am 15. Februar war es dann soweit, Tag der Anreise zur MHH Hannover.
Morgens um 5 Uhr startete die Reise am Bahnhof Voerde. Von dort ging es dann nach Duisburg und mit dem ICE weiter nach Hannover.
Die Zugfahrten liefen reibungslos ab. Ist ja auch nicht selbstverständlich bei denen 😉
Zwischendurch im ICE wurde sogar mein Impfstatus kontrolliert.
in Hannover angekommen wechselte ich dann auf die U-Bahn um mit der zur MHH zu fahren. Soweit war das alles mir ja schon bekannt.
Dann ging es in die MHH hinein. Zuerst sollte ich mich auf Station 46 melden. Das Wachpersonal lies mich dann auch in die Klinik hinein. Es herrscht nämlich Zugangskontrolle, da keine Besucher wegen Corona erlauft waren.
An der Info dann nochmal vorstellig geworden und die meinten, ich müsste erst zur Anmeldung. Ok, dann eben erst das. Nummer gezogen und…… Warten. ich hatte Nummer 81 und aktuell aufgerufen war 35. Na toll.

8 Schalter waren besetzt wegen der Anmeldungen. Trotzdem dauerte es von 9:15 Uhr bis 10:30 Uhr bis das ich mich anmelden konnte.
Eigentlich sollte ich zu der Zeit schon im Hörzentrum gewesen sein, da sollte ich bis 10 Uhr vorstellig werden.
Kurze Irritation gab es dann noch, weil im System der Anmeldung war ich für den 16. Februar terminiert. Rückfrage auf der Station brachte aber die Erkenntnis das der 15. richtig sei.
Nach der Anmeldung sollte ich dann erst auf die Station 46.
Dort wusste man aber noch nicht ob ich dort aufgenommen werde, oder auf Station 36. Also gab es erst einmal kein Bett. Statt dessen sollte ich dann zum Hörzentrum (HZ) gehen um mich dort anzumelden.
Gesagt getan, mit komplettem Gepäck dann rüber zum HZ. Dort war man nicht gerade angetan darüber dass ich so spät kam. Naja, kann ich ja nichts für.
Kurzes Aufnahmegespräch, da ja schon alles klar war. Ich durfte dann auch sofort aussuchen welchen Sprachprozessor ich denn gerne hätte. Auch das war für mich klar, natürlich der Cochlear Nucleus 7, also das gleiche Gerät wie am rechten Ohr.
Also wurde der bestellt und man hofft das der auch bis zu meiner Entlassung geliefert würde.

Danach dann wieder in die MHH auf Station 46. dort wusste man noch immer nicht auf welche Station ich kommen würde. Aber immerhin habe ich Mittagessen bekommen. Nach der Reise und dem hin und her in der MHH und HZ hatte ich auch mächtig Hunger.

Statt ein Bett zu bekommen sollte ich dann zum CT. Also mitsamt Gepäck durch die MHH getigert ein paar Stockwerke hinunter, drei Mal rechts, zuerst an der falschen Stelle angestanden und schließlich doch die richtige Abteilung gefunden.
Der Kopf wurde durchleuchtet und dann durfte ich wieder hinauf.
Statt ein Bett zu bekommen durfte ich dann erst einmal zu einem Hörtest. Also wieder mitsamt Gepäck durch die MHH zum Hörtest. So langsam nervt es wirklich alles mitzuschleppen und müde war ich dadurch dann auch.
Egal.
Hörtest absolviert, ohne CI am rechten Ohr und natürlich auch ohne irgendwas am linken Ohr.
Ergebnis: Taub, naja, Resthören von 5% oder so am linken Ohr. Sprachverstehen ist Null gewesen.

Dann wieder rauf auf Station 46. Da sollte ich aber nicht bleiben, Station 36 ist jetzt angesagt und da habe ich dann auch ein Bett bekommen. Hurra 🙂

Eigentlich sollte noch ein Promontorialtest gemacht werden. Dazu kam es am ersten Tag in der MHH aber nicht mehr.
Natürlich fand auch das übliche Gespräch mit dem Arzt statt der einen noch einmal über die OP, der Risiken aufklärt. Soweit war ja alles klar, also habe ich die Einwilligungserklärung unterschrieben. Ohne die machen sie ja nichts.
Spät am Abend kam dann noch eine Anästhesistin und sprach mit mir die Narkose durch. Ich habe noch einmal darauf hingewiesen das auch ja Typ 1 Diabetiker sei und eben darauf Rücksicht genommen werden muss, bzw eine engmaschige Überprüfung meines Blutzuckerspiegel erfolgen muss.
Wir einigten uns auf einem Wert von 120-160 mg/dL den ich vorlegen sollte vor der OP.

Tag 2
Früh am Morgen wurde ich geweckt weil ich noch ins MRT musste. Dazu musste der Arzt vorher einen Druckverband anlegen, damit ich mit dem bereits implantierten rechten CI ins MRT kann.
Zuerst wird ein Magnet auf das implantierte CI gesetzt und dieser dann mittels des Druckverband extrem fest am Kopf fixiert. Das sieht nicht nur vollkommen blöde aus, es drückt auch unglaublich fest den Kopf zusammen.
Man bekommt eine Ahnung davon wie schlimm die Foltermethode der Kopfpresse im Mittelalter war.
Dann also ins MRT. Alles ablegen was Metall enthält und dann wird man in die Röhre geschoben.

Zuvor hatte ich noch eine Diskussion ob ich meinen Dexcom G6 Blutzuckersensor abnehmen muss oder nicht.
Ich war der Meinung das es reicht wenn ich den Transmitter entferne, aber den Sensor sitzen lasse.
Offenbar kam man nach Rücksprache zum dem Entschluss das der Sensor auch ab muss.

Sobald der Kopf in der Röhre ist, wird es richtig unangenehm. Es tut an der Stelle wo das CI sitzt weh, weil sich wohl der Magnet im Implantat ein wenig bewegt, trotz Fixierung.
Leider musste ich zwei Mal in die Röhre geschoben werden. Noch einmal hätte ich verweigert.
Dann wollte ich so schnell wie möglich den Druckverband loswerden, denn ich hatte mittlerweile höllische Kopfschmerzen.
Der Verband wird aber nur von einem Arzt entfernt, und so dauerte es etwas bis ich einen gefunden hatte, der mich erlöst. Sobald der Verband weg ist, verschwinden die Kopfschmerzen in kurzer Zeit.
Jetzt wartete ich noch auf den Promontorialtest, der auch noch gemacht werden sollte.
Daraus wurde jedoch nichts, dieser Test wurde offenbar erst gemacht, als ich schon in Narkose war.

Zwischenzeitlich hatte ich noch schnelle einen neuen Sensor vom Dexcom G6 gesetzt, denn ich wollte ja wieder wissen wie man Blutzuckerspiegel ist.
Die Zeit zwischen MRT und OP reichte so eben, das die 2 Stunden Aufwärmphase abgelaufen war und ich einen aktuellen Wert hatte.
Dadurch konnte ich den BZ-Wert auf stabile 150 mg/dL bringen vor der OP.

Um 12 Uhr hieß es dann das ich in den OP komme. Also schnell das Totenhemdchen angezogen und schon wurde ich in den OP Bereich geschoben.
Da ging es dann eigentlich recht fix. Maske auf, bisschen quatschen und ab ins Reich der Träume.

Das nächste Mal das ich auf die Uhr geschaut hatte, war 17:15 Uhr. Im Aufwachraum hatte ich einen kurzen lichten Moment gehabt, bin dann aber wieder eingeschlafen und erst auf dem Zimmer wieder wach geworden.
Da habe ich es auch hinbekommen schnell mal den BZ zu checken und Insulin zu spritzen, denn der BZ-Wert lag bei über 400 mg/dL 🙁
Als ich dann einigermaßen wieder bei mir war, habe ich noch Abendessen bekommen.

Nach dem Essen bin ich erst einmal raus, unter anderem um zu telefonieren.
Ich war zwar etwas wackelig auf den Beinen durch leichten Schwindel, aber das war machbar.
Aber meine Gesamtverfassung war schon arg angeschlagen.

Irgendwann bin ich wieder ins Bett und habe die komplette Nacht durchgeschlafen.

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