Ruhrbarone Printausgabe, kleiner Aufreger beim Durchblättern

Ruhrbarone_coverLetzte Tage habe ich mir das Printmagazin der Ruhrbarone zugelegt.
Heute morgen bin ich auch mal dazu gekommen, in dieses hineinzuschauen.
Ich blättere also darin herum und finde direkt auf Seite 8 einen Artikel, bei dem ich mich auch gleich aufregte.

Im Artikel „Fünf Orte wo wir gerne sind…“ steht da zu lesen:

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03/Hohe Mark – zum rumwandeln
[…..]Beliebt ist die Hohe Mark bei Spaziergängern und Radfahrern – vor allem Mountainbiker brettern gerne und Verboten durch das Rotbachtal, das sich durch den dunklen Hain schlängelt. Zwischen zwei Gabelbrüchen kann man dann im Sommer noch rasch eine Wurst auf dem Heidhof essen, […]

Ich habe keine Ahnung mit was für Rädern die Ruhrbarone so unterwegs sind, aber sich einen Gabelbruch im Rotbachtal einzufangen, ist unmöglich, wenn das Bike technisch in Ordnung ist.
Schlimmer wiegt jedoch die Tatsache, das behauptet wird das es im Rotbachtal verboten ist zu fahren.

Ich vermute jetzt einfach mal, dass der Verfasser den Trail entlang des Rotbach meint. Das „durch den dunklen Hain schlängelt“ deutet jedenfalls darauf hin.

Das Rotbachtal ist Naturschutzgebiet.
Ein Teil davon ist als Biotop ausgewiesen, und wurde vor ein paar Jahren komplett abgesperrt und die darin enthaltenen Wege sind auch blockiert worden. Bis auf diesen kleinen Teil ist das Rotbachtal an sich aber frei zugänglich.
Frei zugänglich bedeutet auch, das dort das Landesforstgesetz gilt, in dem steht:

§2
Betreten des Waldes
(Zu § 14 Bundeswaldgesetz)

(1) Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist auf eigene Gefahr gestattet, soweit sich nicht aus den Bestimmungen dieses Gesetzes oder aus anderen Rechtsvorschriften Abweichungen ergeben. Das Betreten des Waldes geschieht insbesondere im Hinblick auf natur- und waldtypische Gefahren auf eigene Gefahr. Zu den natur- und waldtypischen Gefahren zählen vornehmlich solche, die von lebenden und toten Bäumen, sonstigem Aufwuchs oder natürlichem Bodenzustand ausgehen oder aus der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Waldes entstehen.

(2) Absatz 1 gilt sinngemäß auch für das Radfahren, ausgenommen die Benutzung motorgetriebener Fahrzeuge, und das Fahren mit Krankenfahrstühlen auf Straßen und festen Wegen.

Es ist also nicht verboten des Weg zu nutzen, solange man sich auf diesem bewegt und nicht quer durch den Wald fährt, was von keinem Mountainbiker dort gemacht wird.
Dazu sei mal festgehalten, das der Weg entlang des Rotbach so lange existiert, das selbst 90jährige sagen das der Weg schon immer da war. Dieser Weg wird von Fußgängern, Radfahrern und auch Mountainbikern genutzt und ist zum Teil auch Bestandteil des O-Weg, einem Rundwanderweg um Oberhausen herum.
Gleichwohl existieren dort auch extra angelegte Reitwege, die auch durch das Naturschutzgebiet führen.

Ich möchte an der Stelle auch nochmal auf eine Aktion von Mountainbikern hinweisen, die vor ein paar Jahren zusammen mit dem zuständigen Förster, Michael Herbrecht, mitgeholfen haben die Absperrungen entlang des Rotbach wieder instand zu setzen, um die empfindlichen Uferbereiche des Rotbach, vor übermäßiges Betreten zu schützen.
Dir Initiative dazu ging von uns Mountainbikern aus. Wir wollten helfen das Rotbachtal weiterhin für Erholungssuchende offen zu hakten und haben uns daher dafür eingesetzt.
Auch andere Nutzergruppen (Wanderer, Natuschutzverbände) wurde dazu eingeladen, am Aktionstag mitzuhelfen. ES waren knapp 20 Mountainbiker da und ein Vertreter des NABU.
Über die Aktion wurde damals auch in der örtlichen Presse berichtet.

Hier der Bericht vom damaligen Aktionstag im Rotbachtal:

„Am 25. Februar trafen sich 19 Biker/innen im Rotbachtal um am Aktionstag zur Erhaltung des Rotbachtrail teilzunehmen.
RAT-1

Hiermit möchten wir uns, seitens der IG Rhein/Ruhr, für den überwältigenden Zuspruch bei allen Teilnehmern bedanken!

Der Oberhausener Stadtanzeiger titelte danach mit dem Aufmacher auf Seite 1:

„Biker und Naturfreunde ziehen an einem Strang

Einmalige Schutzaktion im Hiesfelder Wald“

Um 14 Uhr traf man sich auf einem Parkplatz in der Nähe des Rotbachtrail.
Etwas ungläubige Blicke kamen vom Förster, Herr Herbrecht, als er die Masse der Teilnehmer sah. Damit hätte er und auch der Vetreter der Stadt Oberhausen, der auch vor Ort war, nicht gerechnet.
Umso erfreuter war man dann.

Bepackt mit allem Möglichen an Werkzeug ging es dann zu zwei Stellen in besagten Gebiet.

Mit dabei war auch ein Bollerwagen, bepackt mit belegten Brötchen, Kuchen und diversen Getränken. Unsere Mädels haben alles getan um auch für das leibliche Wohl der Teilnehmer zu sorgen.

An den 2 Stellen im Rotbachtal wurde dann kräftig gearbeitet.
Im abgesperrten Teil bauten die erste Gruppe die noch fehlende Absperrung auf. Dabei bemerkte man, das ein Teil der erst kürzlich aufgebauten Absperrung schon wieder zerstört wurde. Auch dieses Stück wurde instand gesetzt.

Die zweite Gruppe nahm sich den Zaun entlang des Rotbach vom abgesperrten Teil in Richtung Huesken/Schroer vor. Hier wurden marode und zerstörte Absperrungen wieder instand gesetzt.
Ca 800 m Zaun wurde so wieder hergerichtet.

Es wurde sogar soviel aufgebaut, dass das vorbereitete Material nicht reichte und man etwas improvisieren mußte. Dazu wurde dann alles was verwertbar war zum Aufbau verwendet.

Was besonders auffiel war die super Stimmung in der Gruppe. Alle waren begeistert bei der Sache, es wurde viel gelacht und durch die Aktion haben die Teilnehmer auch noch besser einander kennengelernt.
Auch Herr Herbrecht war begeistert von den Bikern.

RAT-11Etwas zu wünschen übrig lies die Teilnahme der ebenfalls eingeladenen Naturschutzverbände. Der NABU Oberhausen war mit einer Person vetreten.
Auch die Presse, hier vor allem die NRZ Oberhausen, zeigte nicht das nötige Interesse wodurch dann ein nicht optimaler Zeitungsbericht entstand.

Wir als Biker können denoch das positive Ergebis dieser Aktion betrachten:
19 Biker/innen die an der Aktion teilgenommen haben.
Dabei auch unterstützung von Bikern der lokalen Radsportclubs ( Radler Bottrop) und sogar Teilnehmer aus ganz NRW (einer reiste extra aus Dortmund an)
Die Mountainbiker haben einen sehr guten Eindruck beim Förster und der Stadt Oberhausen hinterlassen.
Wir konnten  das Bild der Mountainbiker als naturschädigende Nutzer umkehren und uns als gleichberechtigte Nutzergruppe etablieren welche auch interesse an der Natur zeigt in der wir uns bewegen.

Natürlich werden wir weiter daran arbeiten und die Aktion war nicht die Letzte in diese Richtung.“

Vielleicht möchten sich die Herren Ruhrbarone mal ein Bild von den Mountainbikern machen, die ihrer Meinung nach verbotener Weise das Rotbachtal nutzen.
Hiermit sind sie herzlich eingeladen bei einem Biketreff Rotbachtal mitzufahren. Falls kein geeignetes Bike zur Verfügung steht, können wir ihnen dieses auch geben, damit ungetrübter Spaß garantiert ist. Helm kann ebenfalls gestellt werden.
Liebe Ruhrbarone, wendet euch einfach an mich falls ihr interessiert seit:
Dirk Osada
dirkosada@me.com
oder 0151- 22632323

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Ein Gedanke zu „Ruhrbarone Printausgabe, kleiner Aufreger beim Durchblättern

  1. Hinsichtlich des Rotbach-Tales hast Du recht.

    Da sind keine Gabelbrüche zu befürchten.

    Ich fahre da gern von DU-Rheinhausen immer mal wieder gern rein und mag eigentlich diesen Kuschelbach untern Wald.

    Übrigens fahr‘ ich dort noch nicht mal MTB, sondern schlicht ein mild aufgepimptes Diamant Elan-Bike.

    Verbotene Trail unterstütze ich, der ich Mitglied des ADFC bin, natürlich auch nicht.

    Ich werde mit dem Textautor reden, der hat zu reißerisch formuliert.

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