Erfahrungsbericht: Siemens Cielo 2 Active beim Mountainbiken

cielo_2_activeZiemlich genau ein Jahr trage ich nun schon Hörgeräte. Grund dafür, dass ich Hörgeräte brauche, ist die Otosklerose. Wen es interessiert was das ist, der schaut doch einfach bei Wikipedia nach (Direktlink).
Damals stellte sich die Aufgabe, Geräte zu finden die meinem Alltag entsprechend ausgestattet sind.
Alltag bedeutet in meinem Fall, fast täglich draußen, egal was für Wetter. Ob nun bei der Arbeit oder beim Sport.

Nachdem klargestellt war welche Fähigkeiten die Hörgeräte haben mussten, blieb nur ein Modell übrig: Siemens Cielo 2 Active
Das war das einzige, das auch Wasserfest war.

Zur Technik (Kurzübersicht):
Die Cielo 2 Active gehören zu den sogenannten Hinter-dem-Ohr-Geräten (HdO) [Wikipedia]
Cielo 2 Aktive sind mit einem digitalen Signalverstärker ausgestattet die in 6 Kanäle aufgeteilt werden. So ist eine individuelle Klanganpassung möglich.
Zusätzlich haben die Geräte eine Nano-Beschichtung, die sie unempfindlich gegen Schmutz und Feuchtigkeit machen. Die Mikrofone sind mit einer GORE™-Membran gegen Wasser geschützt.

Ein automatisches System zur Windgeräuschreduktion ist ebenfalls an Bord.
Die komplette Ausstattung der Geräte findet ihr auf der Herstellerseite.

Als optionales Zubehör habe ich noch die Ladestation und die Fernbedienung ePocket™

Der tägliche Gebrauch
Ich habe die Geräte natürlich im täglichen Gebrauch. Es kommt durchaus vor, dass ich die bis zu 20 Stunden am Tag trage.
In den ersten Wochen war es sehr gewöhnungsbedürftig. Allein schon das Gefühl ständig was im Ohr zu haben ist ungewohnt. Dadurch das ich angepasste Otoplastiken (Ohrstücke) habe, war der Einstieg nicht ganz so schwer.
Natürlich musste ich mich schon daran gewöhnen das ich nun viel mehr hörte, was vor allem im Straßenverkehr zu Anfangs sehr irritiert. Nach ca 4 Wochen was das dann aber auch kein Problem mehr.
Meine Hörgeräte sind mit Akkus ausgestattet. Das hat natürlich den großen Vorteil das ich mich nicht darum sorgen musste, das die Batterien den ganzen Tag halten. Normale Batterien halten zwar ungefähr eine Woche, aber es kann dann trotzdem passieren das sie mitten am Tag auf einmal leer sind und man dann eben nichts mehr hört.
Jeden Abend kommen die Hörgeräte in die Ladestation und haben so fast ein Jahr gehalten. Zum Schluss hatten sie noch eine Ladekapazität die für 12 Stunden reichte, was aber bei mir zu wenig ist. Daher habe ich im Moment wieder normale Batterien in den Geräten.
Das säubern der Geräte ist absolut problemlos und empfiehlt sich am Abend, damit sie über Nacht in der Ladestation komplett trocknen.

Die Hörgeräte beim Sport
Da ich Mountainbiken als Sport betreibe, kommt es natürlich auch vor das man im Regen fährt. Daher war es ja auch wichtig das die Geräte wasserfest sein müssen.
Bis jetzt war es absolut kein Problem auch mehrere Stunden im Regen mit den Hörgeräten zu fahren. Selbst bei einem Biketreff, als ich mehr als 3 Stunden bei teilweise sintflutartigen Regenfällen unterwegs war, haben sie das unbeschadet überstanden. Einen Bericht dazu gibt es übrigens hier zu lesen.
Wenn ich mit dem Bike unterwegs bin, stelle ich das Programm der Hörgeräte um. Dazu wurden drei verschiedene Programme (Standart, Telefon und Sport) in das Gerät geladen, die ich mit der Fernbedienung aussuchen kann.
Das Sportprogramm ist so programmiert, das es die Windgeräusche noch stärker unterdrückt und ein besseres „Rundumhören“ ermöglicht, das das ich besser verstehe wenn mich jemand von hinten anspricht.
Ganz unproblematisch ist das Fahren im Regen jedoch nicht. Dadurch das sich auch Wasser auf den Membranen der Mikrofone befindet, ist das Hören dann doch stark  gedämpft. Hinzu kommt das natürlich auch Wasser in das Ohr laufen kann, was den Effekt dann noch verstärkt.

Angst haben, dass man die Geräte beim Biken verlieren könnte, braucht man nicht. Einmal eingesetzt kann man sie einfach vergessen. Sie sitzen wirklich sehr gut und absolut fest am/im Ohr. Einige tausend Kilometer habe ich mit ihnen bereits abgespult und mich dabei auch das eine oder andere Mal mal abgelegt. Auch Trails die ruppig und mit Wurzeln und Steinen übersät sind, machen nichts aus. Trotz allem hatte ich nicht einmal das Gefühl eins (oder beide) zu verlieren.

Das Tragen einer Radbrille ist mit den Geräten ebenfalls ohne Probleme möglich. Man sollte nur darauf achten das man keine Brille mit gebogenen Gestellen hat die die Brille hinter den Ohr fixieren. Da ist kein Platz mehr, da dort das Hörgerät sitzt. Ich trage die UXEX Crow Pro, die geht auf alle Fälle.
Beim Helm sollte man probieren. Wenn dieser zu wenig Platz zwischen Helmschale und Ohr hat, kann es auf ruppigen Trails und bei Sprüngen zu Klappergeräuschen kommen, da die Helmschale auf das Hörgerät aufschlägt. Das ist etwas unangenehm, macht den Hörgeräten aber nichts aus.

Fazit:
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit den Siemens Ciela 2 Active und kann sie jedem empfehlen der auf der Suche nach einem Hörgerät ist, das Outdoorgeeignet ist.
Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr diese gerne in den Kommentaren stellen.

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3 Gedanken zu „Erfahrungsbericht: Siemens Cielo 2 Active beim Mountainbiken

  1. Pingback: dirk-osada.de » Blog Archive » iPhone App: Sleep Cycle alarm clock

  2. Da ich auch viel draußen bin (sportlich und beruflich) ist Dein Erfahrungsbericht natürlich super für mich. Vielen Dank. Was kostet so ein Gerät ca.?

    • Hallo Kristina,
      die Zuzahlung lag in meinem Fall inklusive Ladegerät und Fernbedienung bei ca 2.400,- €

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