RuhrtalRadweg am Stück, wieder einmal

Und zum zweiten Mal habe ich den Ruhrtalradweg an einem Stück befahren.
Geplant war eigentlich diese Tour für den RSC Niederrhein anzubieten, da aber alle Teilnehmer aus unterschiedlichen Gründen abgesagt hatten und ich mir vorgenommen hatte nach 2006 den Ruhrtalradweg noch einmal komplett zu fahren, machte ich mich am Abend des 02. Juli allein auf den Weg zum Gipfel des Kahlen Asten.

Start war um 20:00 Uhr von Spellen aus. Danach galt es als erstes den RuhrtalRadweg zu erreichen. Einstieg in den Weg war an der Überquerung der B8 über die Ruhr.

Sonnenuntergang am Baldeneysee

Sonnenuntergang am Baldeneysee

Eigentlich ist es ja ganz einfach dem Weg zu folgen. Er ist durchweg beschildert und meist sind die Hinweisschilder auch gut zu sehen. Schwieriger wird es in der Nacht.
Aber bei Tageslicht ging es dann über Mülheim, Essen-Kettwig, dem Baldeneysee nach Essen-Steele.
Dort angekommen war es dann auch Dunkel. Kurz hinter Kettwig habe ich die Beleuchtung fertig gemacht, die ich alsbald auch brauchte. Ich verwendete als Helmlampe die Lupine Pico3 mit einem Ersatzakku.

In der Nacht ist der RuhrtalRadweg zum größten Teil sehr gut zu finden. Dank der reflektierenden Hinweisschilder sind diese meist schon aus einiger Entfernung sichtbar. Dennoch muss man ziemlich aufpassen, da der Weg zwar ausgebaut ist, aber die üblichen Radwegeschäden vorhanden sind.
Das merkt man vor allem dann, wenn man mit einem ungefederten Bike unterwegs ist, welches wie in meinem Fall kaum Restkomfort aufweist 😉
Zudem sind längs der Ruhr des Nachts Angler zu finden, die teilweise den Radweg in Beschlag haben.

Wie dem auch sei, weiter ging es über Hattingen, dem Kemnader See, Witten, Hagen, Wetter, dem Harkordsee, dem Hengsteysee nach Schwerte.
In Schwerte lag plötzlich ein (angetrunkener?) Mann auf der Straße. Fast wäre ich gegen ihn gefahren. Auf meine Frage ob er Hilfe braucht antwortete er erwartungsgemäß mit nein. Da ich mir aber nicht sicher war ob er „nur“ betrunken war oder er größere Probleme hatte, rief ich bei der Polizei an. Diese schickte dann auch einen Streifenwagen und einen Krankenwagen.
Da eine weitere Person sich mit einem Fahrzeug von der Stelle entfernte an der ich den Mann fand und diese trotz meines Hinweis auf den hilfebedürftigen Mann einfach weggefahren ist, musste ich meine Personalien der Polizistin geben, falls Rückfragen sein sollten.
Etwas ungläubig war die gute Frau als ich den Ort nannte, wo ich wohne und die Frage mit Ja beantwortete ob ich die Strecke mit dem Rad gefahren bin. Dann wollte sie noch wissen warum ich nachts fahren würde, worauf ich die Gegenfrage stellte, ob sie mal über Tag den Ruhrtalradweg gefahren wäre und wüsste wie voll der wäre 😉

Ich konnte dann jedenfalls weiterfahren. Dadurch das ich den RuhrtalRadweg schon einmal gefahren bin, wusste ich das nun das unattraktivste Stück kommt. Aber, in der Zwischenzeit hat man die Streckenführung verbessert.
Nicht das es jetzt wirklich Spaß macht von Schwerte nach Fröndenberg zu fahren, aber die Strecke ist deutlich besser geworden.
Fröndenberg erreichte ich gegen 3:30 Uhr und hatte bis dahin 150 km gefahren.
Weiter ging es dann über Wickede und Arnsberg und nun gab es auch die eine oder andere Steigung zu bewältigen.
Bei Arnsberg machte ich dann auch eine Frühstückspause an einer ARAL-Tankstelle. War das einzige was ich gefunden habe das geöffnet hatte. Auch wenn ich am Nachtschalter bedient wurde war ich doch froh mal einen Kaffee zu bekommen.
Mittlerweile war es auch sehr frisch geworden (um 10 Grad müssten es gewesen sein, so das ich die Beinlinge anzog und auch das Langarmtrikot brauchte.
Die letzten 25 km sind die schwersten. Auf denen kommen die meisten Höhenmeter und die Beine sind auch schon schwer. Zudem wird die Wegbeschaffenheit schlechter, da immer öfter Waldwege befahren werden.
Teilweise einsetzender Nieselregen machte das ganze auch nicht schöner.

Ruhrquelle

Ruhrquelle

Immer weiter hinauf zieht sich die Strecke und diesmal bin ich nicht vor der Ruhrquelle falsch abgebogen so das ich an dieser auch ein Bild machen konnte.
Von der Ruhrquelle bis Winterberg war es dann auch nicht mehr weit so das ich nach einer Nettofahrzeit von 9 h 57 min den Ruhrtalradweg beendete.
Aber der Weg an sich war ja noch nicht beendet. Ich wollte ja noch hinauf auf den Kahlen Asten.
Ganz ehrlich, ich hatte absolut keine Lust mehr weiter zu fahren. Es war Kalt, Nebelig, Nieselregen und teilweise Stürmisch in Winterberg.
In einer Schutzhütte zog ich dann noch die Regenjacke und Regenhose an weil mir sau kalt war.

Nach insgesamt 1.848 Höhenmeter auf 263 km erreichte ich dann endlich den Astenturm.
Kurz ein Bild gemacht und wieder runter nach Winterberg.
Dort habe ich dann erst einmal ausgiebig gefrühstückt und bin anschließend mit dem Zug zurück nach Hause.
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